Unser Motor läuft wieder, deshalb machen wir uns erneut für die Abreise bereit. Wir fahren in die USA für letzte Besorgungen und widmen uns noch einigen Projekten, solange der Wind noch zu stark ist. Aber dann schaffen wir es endlich, Puerto Peñasco zu verlassen. Doch unsere Jungfernfahrt mit Milagros verwandelt sich vom Champagner Segeln in einen Höllenritt.

Wir waren überglücklich, dass unser Burrito (so nennen wir liebevoll unseren Motor) wieder schnurrte wie ein Kätzchen. Das nutzten wir sogleich aus, um mit Milagros auf eine weitere Testfahrt zu gehen. Doug von SV Cat’s Paw begleitete uns diesmal. Im selben Zug entschieden wir uns auch, die Marina wieder zu wechseln. Die Fonatur Marina brachte uns nur Pech! Ausserdem war starker Wind aus Nordwesten vorhergesagt, wogegen man in der Fonatur Marina nicht sonderlich gut geschützt ist. Ebendieser Wind hielt uns auch generell davon ab, Puerto Peñasco zu verlassen.
Unsere Docking-Versuche
Projekt-Allerlei
So widmeten wir uns noch anderen Projekten auf unserer Liste. David überholte zum Beispiel unser Jabsco Pump-WC. Dafür nahm er es komplett auseinander, reinigte alle Teile und baute überall neue Dichtungen ein. Auch demontierten wir die Übrigbleibsel unser Wellenbremse und wechselten den Ölfilter und gleich zwei Mal das Öl des Motors. Auch um Betty, das Yardauto, kümmerten wir uns. Wir waren nämlich überzeugt, dass sie noch fahrtüchtig war. Also montierten wir das Reserverad und brachten sie zurück zum Boatyard.
Spannungsabfall
Jetzt, wo der Motor wieder lief, starteten wir ihn jeden Morgen, um sicher zu gehen, dass er es auch wirklich tat. Und trotzdem waren wir immer noch nicht ganz happy. Denn er hatte vor allem morgens Mühe, in die Gänge zu kommen. Manchmal brauchte er ein paar Anläufe, bis er startete. Da wir bereits eine neue Starterbatterie eingebaut hatten, kam ein Spannungsabfall in den Kabeln oder Probleme mit dem Startermotor in Frage. Gemeinsam mit unserem Elektro-Berater Cavu Dave führten wir diverse Volt Messungen an verschiedenen Punkten im Startersystem durch. Wir fanden in den dicken Kabeln von und zu der Batterie total 1.3V Spannungsabfall.
Ein Trip in die USA
Wir reinigten die Festmacher der Batteriekabel und stellten daraufhin keine Verbesserung fest. Im Gespräch mit anderen Seglern stellen wir zudem fest, dass die Kabel generell zu klein waren. Deshalb entschieden wir uns dazu, diese zu ersetzen. Da man diese Kabel in Peñasco nicht kaufen konnte, und uns bestellen schlichtweg zu lange dauerte, entschieden wir uns für einen spontanen Trip nach Phoenix. Tags darauf packten wir das Nötigste ein und gingen auf gut Glück zum nächstgelegenen Autovermieter und hofften, dass da noch eine Karre für uns übrig war. Wir wurden nicht enttäuscht. Kurz darauf waren wir bereits auf dem Weg in die USA. Vor uns lagen 360 km bzw. 4 h Fahrt.
Bier und Ruhe
Phoenix ist nicht gerade ein günstiges Pflaster, aber wir fanden ein Hotel in Scottsdale, das nicht übel schien und auch preislich noch verkraftbar war – eher Schweizer Preise halt. Und schliesslich waren das unsere ersten Ferien seit einem halben Jahr. Wie es der Zufall wollte, befand sich das Hotel nur 5 Gehminuten einer Brauerei in der ‘Altstadt’ entfernt. Wir genossen die Ruhe, die Sauberkeit der Strassen und das Craft Beer Angebot sehr!
Auf Einkaufstour
Für den nächsten Tag hatten wir eine grosse Einkaufstour geplant. Der wichtigste Stopp war bei WestMarine, einem Laden für Schiffszubehör, wo wir die Kabel kaufen wollten. Anscheinend herrschte in diesem Moment eine grosse Nachfrage nach Elektrokabel, denn wir kauften die letzten Meter auf. Zum Glück hatten sie noch genau so viel Kabel an Lager, wie wir effektiv benötigten. Leider waren nicht mehr genügend von den Kabelschuhen, die wir benötigten, da. Wir verliessen den Laden mit einer leichten Depression. So viele tolle Dinge, mit denen man das Schiff verbessern könnte, die einfach nur wahnsinnig viel Geld kosten. Allein die Kabel kosteten $200… Wir trösteten uns mit Bier und Schoggi aus Trader Joe’s und 3 kg Skittles von WinCo.
$200… ...und 3 kg Skittles!
Erfüllte Klischees
Wir liessen es uns auch nicht nehmen, in einem klassischen Diner einzukehren. Wir wurden nicht enttäuscht - jedes Klischee wurde erfüllt: stark blondierte Haare, eine dicke Schicht Make-up und kunstvoll verzierte Fingernägel bei den beiden Mitarbeiterinnen, wässriger Filterkaffee à discretion, Burger zum Frühstück, der Vietnam Veteran der sich bei David mit «danke junger Mann» für das Aufhalten der Türe bedankte, und so weiter. So waren wir gestärkt für den Booster Shot, den wir uns tags zuvor online bei Walgreen’s organisiert hatten. Und apropos Klischees: Wir besichtigten auch einen Waffenladen, in welchem man ab 80$ jede beliebige Waffe ausprobieren durfte. Es gab sogar ein Valentinstags Pärchen-Spezial für 125$. Geschossen haben wir aber nicht.
Weitere Projekte
Zurück in Penãsco installierten wir unsere Mitbringsel. So haben wir neu CO2- und Rauchmelder in beiden Schlafzimmern (dann kann keiner von uns unbemerkt unterwegs sterben, sollten wir ein Auspuffleck haben). Auch die neuen Batteriekabel haben wir zugeschnitten und mit Hilfe der hydraulischen Presse von SV Liquid die Kabelschuhe darauf gepresst. Das Einziehen und Testen war erfolgreich und wir hatten das Gefühl, dass der Motor nun besser startete. Als Vorbereitung auf die grosse Fahrt dichteten wir auch zusätzlichen den Mast dort ab, wo er durch das Deck ins Schiff geht.
Pressen der Kabelschuhe
Wir machen das Schiff bereit
Nun machten wir das Schiff erneut bereit, um Puerto Peñasco zu verlassen. Wasser und Diesel, Obst und Gemüse, und alles was man sonst noch so braucht wurde aufgefüllt. Wir hatten uns ein Wetterfenster ausgesucht, das wenig Wind versprach. Das neue Abreisedatum wurde auf den Freitag, 11. Februar um 12.00 Uhr festgelegt – 2.5 Wochen nach unserem ersten Versuch. Wie schon beim letzten Mal wollte der Hafenmeister auch diesmal unsere Abfahrt dokumentieren. Da er aber an diesem Tag frei hatte, schickte er einen Stellvertreter, der punkt 11:50 Uhr da sein wollte.
Wo bleibt er?
Zum Glück hatte ich tags zuvor nach seiner Nummer gefragt, und konnte ihn anrufen, als er um 12:00 Uhr immer noch nicht da war. Nicht dass 10 Minuten normalerweise relevant wären, doch die Gezeiten an diesem Tag waren ziemlich flach und wir wollten nicht bei der Hafenausfahrt steckenbleiben. Am Telefon fragte er mich, in welcher Marina wir wären – er hatte also nicht wirklich eine Ahnung, wo er hinmusste. 30 Minuten später war er dann endlich da. Und David schwante bereits Übles: polierte schwarze Lackschuhe sind nie ein gutes Zeichen.

Und so kam es, dass er uns etwa eine halbe Stunde lang über das Schiff ausfragte (Feuerlöscher, Signalmaterial, Schwimmwesten, Pferdestärken des Motors, etc.). Langsam wurden wir nervös, und die paar Cabralianer, die sich versammelt hatten, um uns zu verabschieden, fragten sich ebenfalls, was da los war.
Auf Jungfernfahrt
Als der Hafenmeister endlich fertig war und wir das Abreisedokument in Empfang nehmen wollten, stellten wir fest, dass es noch das alte war. Er musste es noch umschreiben und zurück ins Büro gehen, um eine Kopie davon anzufertigen. Er meinte, dass es nur 5 Minuten dauern würde, aber wir hatten unsere Abreise im Kopf bereits auf den nächsten Tag verschoben. Doch siehe da, 10 Minuten später hielten wir das Dokument in den Händen und konnten los – mit etwas mehr als 1 Stunde Verspätung. Begleitet von Jubel legten wir ab. Es war so weit – wir starteten unsere Jungfernfahrt!
Wir segeln Milagros
Kaum waren wir aus dem Hafen draussen, hissten wir das Grosssegel und stellten unseren Tillerpilot auf Kurs Santa Rosalia ein. Unterwegs kam eine leichte Brise auf, sogleich rollten wir das Genoa aus und stellten den Motor ab. WIR SEGELTEN MILAGROS! David übernahm die erste Schicht bis 2:00 Uhr und ich die zweite bis 8:00 Uhr. So erlebte ich meinen ersten Sonnenaufgang auf Milagros. Es war ein spezielles Gefühl, so allein – nur David, Milagros und ich – mitten im Ozean über das spiegelglatte Wasser zu gleiten. Noch ein Jahr zuvor hätten wir uns dies nicht vorstellen können – das Schiff irgendwann allein segeln – klar, aber gleich auf der Jungfernfahrt? Aber wir waren gut vorbereitet und hatten Vertrauen in die Stärke des Schiffs.
Vortritt?
Es war eine ereignislose erste Nacht und auch der Morgen war ruhig. Ich nutze die Gelegenheit und ‘whippte’ einige Leinenenden, die auszufransen begannen. Im Verlaufe des Tages frischte der Wind auf und wir mussten bereits das erste Mal reffen. Ausserdem mussten wir einem grossen Fischerboot ausweichen, das sich herzlich wenig darum kümmerte, dass wir unter Segeln waren und somit Vortritt hatten.
Vor dem Wind
Da wir den Wind von hinten hatten, mussten wir ‘vor dem Wind’ segeln. Dieser Kurs ist eher schwierig zu halten, vor allem wenn es noch Wellengang hat. Und die Gefahr einer Patenthalse, dem unbeabsichtigten durch den Wind drehen des Hecks, ist gross. Die Patenthalse ist gefährlich, weil der Baum von einer Seite auf die andere schlägt und damit einen Bogen von etwa 180° beschreibt. Dabei sind schon einige Segler vom Baum am Kopf getroffen worden, und die damit verbundenen Kräfte können grossen Schaden am Rigg anrichten. Deswegen haben wir eine sogenannte Bullentalje installiert, eine Leine, die den Baum an Ort und Stelle halten soll.
Wir sind zufrieden
Normalerweise baumt man auf dem Vorwind-Kurs das Vorsegel z. B. mit einem Spinnakerbaum aus, damit es im Windschatten vom Grossegel nicht einfällt. Jedoch hatten wir keine Ahnung, wie man das macht, deswegen mussten wir uns halt mit einem teilweise einfallenden Segel begnügen. Wir fanden dabei heraus, dass es weniger einfällt, wenn wir die Segelfläche etwas verkleinerten. Alles in allem waren wir zufrieden mit dem Segeln und der Geschwindigkeit. Bei etwas leichteren Winden hätte man auf diesem Kurs auch ein Leichtwindsegel hissen können. Wir besitzen jedoch nur eines das man komplett gegen unser Vorsegel austauschen müsste, deshalb hat sich uns diese Frage nie gestellt.

Die zweite Nacht
Gegen den Abend beschlossen wir, das Grosssegel herunterzunehmen und nur noch mit dem Vorsegel zu segeln. Denn der Wind hatte weiter aufgefrischt und wir wollten nicht nachts von stärkeren Winden überrascht werden. Das Vorsegel ist nämlich vom Cockpit aus schnell eingerollt – für das Grosssegel muss jemand nach vorne an den Mast. Auch ist eine Patenthalse mit dem Vorsegel nicht so schlimm – das Segel steht dann einfach back (auf der falschen Seite des Schiffs) und man kann auf einen korrekten Kurs steuern und es wieder auf die andere Seite kommen lassen. Da wegen aufkommendem Wind die Wellen auch grösser wurden, wurde es schwieriger, den Vorwind-Kurs zu halten und wir nahmen den Motor zur Hilfe.
Der Wind nahm zu
Während der Nacht wurde der Wind immer wie stärker und erreichte am Morgen bis zu 7 Beauforts. Das sind gemäss Beaufort-Skala rund 50 – 60 km/h Wind. Die Skala geht von 0 bis 12, wobei 12 ein Organ mit Windstärke > 120 km/h ist. Die Geräusche des Schiffs unter Deck waren teilweise unheimlich, es knarrte und schabte. Und wir machten uns etwas Sorgen, da unser Rigging noch nicht 100% richtig getunt war.
Der Wellengang nahm auch immer wie mehr zu und erreichte am Mittag rund 2-3 Meter. Mittlerweile steuerten wir von Hand und hatten keine Segel mehr oben, da der Kurs auf Santa Rosalia nicht sonderlich günstig zu den Wellen stand. Wir wollten diese nämlich nicht von der Seite haben. Dennoch wässerte immer mal wieder eine Welle unser Deck. Aber wir uns nie unsicher gefühlt.
Santa Rosalia
Als Santa Rosalia in Sicht kam, funkten wir die Marina an, um uns nach der Situation zu erkunden und ob es einen Platz für uns hat. Doch niemand antwortete. Wir begannen uns zu überlegen, ob wir es in diesen Konditionen überhaupt in den Hafen schaffen würden und ob wir docken könnten. Wir beschlossen, noch etwas näher heranzugehen und uns die Situation anzuschauen. Auf unsere Funkanfrage reagierte nach wie vor niemand und wir begannen an unserer Funkreichweite zu zweifeln. Und wir waren überhaupt nicht sicher, was wir tun sollten. Es probieren oder woanders hingehen.
Das Unglück passiert
Als wir noch rund 2 Seemeilen (ca. 3 km) von der Hafeneinfahrt entfernt waren, stoppte plötzlich der Motor. Eine kleine Panik brach aus – was sollten wir tun? Ist uns der Diesel ausgegangen? Aber wir hätten mit unserem Tankvorrat mindestens 60 Stunden fahren können, was 30 Stunden pro Tank bedeutet, und wir hatten vor 19 Motorstunden den Tank gewechselt. Es war 14:00 Uhr und zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits 48 h unterwegs und hatten 160 Seemeilen zurückgelegt. Wir waren müde und wollten eigentlich nur noch endlich ankommen. Wir wussten nur: Wir durften nicht an Fahrt verlieren. Weil keine Fahrt bedeutet manövrierunfähig zu sein.
Vor dem Wind segeln nur mit dem Genua
Wir rollten sofort das Vorsegel aus und änderten unseren Kurs von dem Hafen weg. Wir erinnerten uns an Carmen und Iñakis Worte: Man kann auch nur mit dem Vorsegel auf Vorwind-Kurs segeln. Milagros war zwischenzeitlich mal wieder zu verkaufen. Zum Glück hatten wir Handyempfang und konnten andere Segler kontaktieren, die uns sofort mit Rat und Tat zur Seite standen.
Optionen abwägen
Innerhalb der nächsten Stunden prüften wir gemeinsam verschiedenste Option. Sollten wir in einer Bucht einer kleinen Insel ganz in der Nähe vor Anker gehen? Was war aber, wenn wir dort keinen Handy- und Funkempfang hatten und ohne Motor stranden? Und war sie gegen den vorhergesagten Westwind geschützt? Oder sollten wir um diese Insel segeln und im Süden ankern, wo es eine Fährverbindung nach Santa Rosalia gab? Würden wir noch bei Tageslicht ankommen? Hatte es eigentlich Dieselmechaniker in Santa Rosalia? Und wie ankerte man überhaupt unter Segel? Oder sollten wir einfach noch eine Nacht weitersegeln? Denn es war genügend Wind vorausgesagt. Und solange wir segeln konnten, waren wir sicher.
Unser neues Ziel
Wir waren uns schlussendlich alle einig, dass wir an einen Ort gehen sollten, an dem wir auch sein wollten, vor Wind geschützt waren und genügend Ressourcen und Services vorhanden waren, falls benötigt. Dabei hat sich Puerto Escondido herauskristallisiert. Es war rund 100 Seemeilen von Santa Rosalia entfernt, hatte eine Marina und ein Bojenfeld und wir kannten zwei Schiffe dort. Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie dankbar wir für eure Unterstützung sind: Mike und Katie von SV Alegría, Dave und Marla von SV Cavu, Marc und Laura von SV Liquid und Marga von SV Dogfish!
David macht Pizzateig
Wir segeln weiter
Die Nacht unter Segeln war speziell – unsere Nachtschichten hatten sich aufgelöst. Wir waren beide müde und schliefen einfach abwechselnd. Wir gönnten uns aber selbstgemachte Pizza, was erstaunlich gut ging gegeben den Bedingungen. Am nächsten Morgen hatte der Wind etwas nachgelassen und wir konnten uns unserem Motor widmen. Während David das Schiff segelte, bereitete ich unter Deck einen Dieselbypass vor. Denn wir hofften, dass der Motor im starken Wellengang Luft angesogen hatte und wir ihn mit Diesel und Entlüften wieder glücklich machen konnten. Leider wollte Burrito auch nach dem 5ten Mal entlüften nicht starten. Und wir bereiteten uns mental darauf vor, dass wir eine Abschleppung organisieren mussten.
Ein perfekter Segeltag
Das Segeln unter diesen Konditionen (ca. 20 Knoten / 35 km/h) machte richtig Spass. Innert kürzester Zeit lernten wir das Reffen (Verkleinerung der Segelfläche) und das Halsen mit Milagros. Der beste Crashkurs, den man sich vorstellen konnte. Zudem lernten wir auch, unsere Windsteueranlage richtig einzustellen, damit wir nicht immer von Hand steuern mussten. Hätten wir nicht den kaputten Motor im Hinterkopf gehabt, wäre es ein perfekter Segeltag gewesen.

Die Abschleppung wird organisiert
Als wir wieder Handyempfang hatten, kontaktierten wir Merijn von SV Dappere Dodo und Pete von SV Mazu und schilderten unsere Situation. Ausserdem riefen wir die Marina in Puerto Escondido an und informierten sie über unsere Lage. Wenig später meldete sich Merijn mit der guten Nachricht, dass sie die Abschleppung vor der Marina organisiert hatten. Doch etwa 5 Seemeilen vor Puerto Escondido stellte der Wind ab. Wir waren zum Glück mitten im Kanal, das heisst es bestand keine unmittelbare Gefahr, irgendwo reinzufahren. Nach einer Stunde rumschaukeln und ausprobieren, wie es möglichst gemütlich blieb (ein bisschen Vorsegel draussen gab uns den besten Winkel zu den Wellen, ohne dass es irgendwo am Rigging scheuerte), kam die Nachricht, dass sie zu uns unterwegs waren.
Ende gut, alles gut
Die beiden hatten das Beiboot einer Superyacht organisiert, das mit seinen rund 1'000 PS keine Probleme mit unseren 15 Tonnen haben würde. Für das Vertäuen von Milagros am Beiboot kam es uns gerade recht, dass es keinen Wind hatte. Wir tuckerten als gemächlich gen Puerto Escondido. Und mit dem letzten Sonnenstrahl befestigten wir uns an einer Boje. Phuuuuu, was für eine Jungfernfahrt! Sie dauerte rund 75 h über 380 Seemeilen (700 km). Zum Abschluss des Abends waren wir auf Dodo zum Abendessen eingeladen und fielen danach todmüde ins Bett.

Wir sind mittlerweile davon überzeugt, dass Milagros schlichtweg keine Lust hatte, nach Santa Rosalia zu gehen. Und dass sie ausserdem der Meinung ist, dass sie ein Segelboot ist und kein Motorsegler und wir sie gefälligst richtig segeln sollten. Recht hat sie!
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4 Comments
Malzach Roger
Kann nur Sagen wie immer einfach super
David
Danke Roger! 🙂
Kristin Hanes
This is the most insane maiden voyage ever! Great blog post 🙂
David
Yeah it was! Gracias Kristin! <3